Embodiment

Embodiment, die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen

Embodiment, die Verkörperung von Emotionen und Gefühlen wird in Coachings und in Therapien immer öfter angewendet. Das wohl Eindrücklichste am Embodiment ist die Feststellung, dass der Körper Emotionen und die vielfältigen Prozesse des Denkens bestimmt. Also genau umgekehrt, wie Descartes bekannte Aussage «ich denke, also bin ich» lautet. Das mag erstaunen, doch dieser Effekt konnte bereits in vielen Untersuchungen gut belegt werden. Vereinfacht lautet das Konzept des Embodiment, dass der Geist mit seinem Organ, dem Gehirn, in Bezug zum ganzen Körper steht und Wahrnehmungen über alte Hirnstrukturen (limbisches System und Stammhirn) zuerst körperlich erfahren werden. Der Geist (als Erzeugnis des Gehirns) ist also in den Körper eingebettet und über den Körper in seine relevanten Umwelten eingebettet. Varela nannte dies die doppelte Verkörperung.

Ansatz des Embodiment

Bei der Arbeit mit der Körperwahrnehmung (Embodiment Coaching) geht es vor allem darum, eigene Körpersignale zu spüren und damit Veränderungskompetenz zu entwickeln. Die Beratung setzt also zuerst bei der Körperwahrnehmung an. Veränderungswünsche werden dabei zuerst durch eine Intervention im Bereich der körperlichen Erfahrung initiiert, um damit neue Erfahrungen zu ermöglichen. Die neuen körperlichen Erfahrungen können dann im Gehirn als neue Erkenntnisse kognitiv gespeichert werden. Dies zeigt, dass neue Erfahrungen mehr bewirken können als, gut gemeinte Ratschläge.

Nebst dem Embodiment Coaching gibt es auch andere körperorientierte Konzepte wie Rolfing, Alexandertechnik oder auch Yoga.

Embodiment mit Neuro-Systemischen Coaching eignet sich zum Beispiel für

  • Verarbeiten von belastenden Situationen im Kindes und Jugendalter,
  • Verarbeiten von Mobbing und Mikrotraumata,
  • Klären von aktuellen Belastungen im beruflichen oder privaten Alltag,
  • Verbessern der persönlichen Ausstrahlung beim Sprechen vor Gruppen,
  • Stärken der psychischen Resilienz

Embodiment in der Wissenschaft

Bereits 1991 verwies Francisco Varela in seinem Buch «Embodied Mind» auf das Konzept des Embodiment hin. Der Neurowissenschaftler António Damásio bezeichnet Körpersignale als somatische Marker.