Schnelles Denken, langsames Denken

Schnelles Denken, langsames Denken, so lautet der Buchtitel des bekannten Buchs von Daniel Kahneman. Darin veröffentlicht Kahneman seine Erkenntnisse zur neuen Erwartungstheorie, auch «Prospect Theory» genannt. Die Forschungsarbeiten dazu wurden in den 1970er Jahren mit Amos Tversky geschaffen. Für seine Arbeiten erhielt Kahneman 2002 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Die Essenzen daraus sind sicher interessante Aspekte, die in einem Business Coaching thematisiert werden können.

Was ist die Kernaussage von Kahneman?

Kahneman geht von zwei Denksystemen aus. System 1 ist das emotionale, unbewusste und schnelle System. System 2 ist das logische, bewusste und eher langsamere System. Die schnellen und spontanen Entscheide beruhen meist auf gelernten und eingeprägten Erfahrungswerten. Logisch überlegte Entscheide brauchen jedoch mehr Hirnkapazität und brauchen daher wohl auch etwas mehr Zeit. Entscheide aus System 1 fallen also schnell und brauchen wenig Hirnleistung, vermutlich werden deshalb gerne spontane Entscheide gefällt.

Doch reicht das aus für das Coaching von Führungskräften?

Sicherheit wird höher bewertet

Eine weitere Besonderheit der Prospekt Theorie ist das Risikoverhalten. Dabei wird ein kleinerer, aber sichererer Gewinn, gegenüber einem höheren, aber unsichereren Gewinn bevorzugt. Dies kann auch als Risikoaversion bezeichnet werden.

Bei negativen Ereignissen werden Menschen hingegen risikofreudiger. Sie bevorzugen in einem solchen Fall einen höheren, aber unsicheren Verlust.

Was sagt die neurowissenschaftlich basierte Forschung dazu?

Die aktuelle Forschung geht mittlerweile von vier Hirnsystemen aus, mit denen menschliches Verhalten sehr gut erklärt werden kann. Dabei sind zwei Systeme bewusst und zwei unbewusst. Das bewusste Intentionsgedächtnis (IG) passt gut zu Kahnemans System 1, die intuitive Verhaltenssteuerung (IVS) könnte das Pendant zu System 2 sein. – Eine ideale Ausgangslage für systemisches Coaching!

Die neurowissenschaftlich basierte Persönlichkeitstheorie

benutzt also vier Systeme. Zu den zwei oben genannten kommen dann das bewusste Objekterkennungssystem (OES) und das unbewusste Extensionsgedächtnis (EG) dazu. Gerade für das Coaching von Führungskräften in einem Business Coaching bildet die Persönlichkeitstheorie eine gute Basis. Die Persönlichkeitstheorie heisst PSI-Theorie (Interaktionen psychischer Systeme) von Prof. Julius Kuhl.

Entscheidungscoaching ­– wie gute Entscheide gefällt werden können

Als Coach für Führungskräfte bietet mir die PSI-Theorie eine ideale Grundlage für ganz unterschiedliche Business Coachings, sei es für die Burnout-Prävention, um gute Entscheide zu fällen, die Motivation zu stärken oder auch um mehr Selbstsicherheit zu gewinnen.